
Worauf es beim erfolgreichen Lernen wirklich ankommt !
Hast du auch den Traum beim nächsten Urlaub dich richtig in der Fremdsprache unterhalten zu können, in der Schule endlich besser in Englisch, Französisch oder Spanisch zu werden? Sobald du nicht nur etwas besser in einer Fremdsprache werden willst, sondern echte Fortschritte sehen möchtest und dich ernsthaft in der Fremdsprache unterhalten möchtest, ohne nebenbei Google Übersetzer offen zu haben, reicht es nicht aus, ab und zu auf Duolingo oder Babbel unterwegs zu sein. Du brauchst eine richtige Strategie!
In diesem Artikel stellen zeigen wir dir worauf es beim Lernen wirklich ankommt, wenn du echte Fortschritte machen willst.
Die Macht der Gewohnheiten
Das erste und wichtigste was wir dir vermitteln wollen, ist die Bedeutung von Gewohnheiten. Wir alle Wissen grundsätzlich lernen wir Vokabeln langfristig durch Wiederholung. Sprich, nur wenn Vokabeln wiederholt werden, haben sie die Chance in das Langzeitgedächtnis zu kommen. Bestimmt hat jeder schon einmal die Erfahrung gemacht am Abend vorher sich 1-2 h alle Vokabeln für den morgigen Test einzuprügeln. Daher wissen wir auch, dass das meistens ganz gut funktioniert hat, zumindest sagt dass das Testergebnis. Langfristig hat die Abend-Vokabelsession jedoch so gut wie nichts gebracht. Die meisten Vokabeln haben wir bereits nach einer Woche wieder vergessen. Hängen geblieben sind nur die Vokabeln, die wir ohnehin schon gewusst haben, oder die, die zudem oft im Unterricht verwendet, bzw. wiederholt wurden. Also worauf wollen wir hinaus? Wir wollen dir klarmachen, dass es weit effektiver ist, wenn man nicht auf einmal am Stück 2h Vokabeln lernt, sondern lediglich 10-15 Minuten, aber dafür über die Woche verteilt jeden Tag. Der Zeitaufwand bleibt derselbe, aber der Lehrerfolg ist bei letzterer Methode um ein vielfaches größer! Ich weiß, das klingt so einfach, wenn man sagt, „10 Minuten jeden Tag, 10 Minuten hat doch wirklich jeder- nimm auch du dir Zeit„. Aber dann kommt mal wieder alles zusammen, der Tag war erlebnisreich und Abends ist man dann total kaputt. Auch wenn man genau weiß, dass es womöglich sogar am besten ist, abends zu lernen streikt das Gehirn und macht nicht mehr mit. Man sagt sich Morgen, morgen direkt nach dem Aufstehen hole ich das nach… . An diesem Punkt waren wir bestimmt alle schon einmal. Die 10 Minuten tatsächlich jeden Tag durchzuziehen sind schwerer als man denkt, machen aber den Unterschied zwischen überdurchschnittlichem Lernerfolg und mäßigem Lernerfolg. Deshalb hier ein kleines Handbuch, wie du das Vokabellernen zu einer Gewohnheit machen kannst. Außerdem kannst du dieses Prinzip auch auf beliebig andere Bereiche übertragen, also pass gut auf!
Jede Gewohnheit besteht aus einem Auslösereiz, einer Routine und einer Belohnung.
Die Routine ist das Vokabellernen also müssen Auslösereiz und Belohnung definiert werden. Ein Auslösereiz kann prinzipiell alles sein, solange der Reiz täglich ausgelöst wird. Hier ein paar Beispiele:
- Ein bestimmter Standort z. B. immer im Bus, bzw. beim Warten an der Haltestellen oder in der Straßenbahn.
- Eine bestimmte Uhrzeit, z. B. vor dem Schlafen gehen oder nach dem Mittagessen.
- Immer vor oder nach einer bestimmten anderen Handlung die ebenfalls eine Gewohnheit darstellt, z. B. immer vor dem Fernsehen.
Wähle deinen Auslösereiz nicht willkürlich, sondern mach dir genau Gedanken wann es für dich am besten passt, wenn du z. B. genau ,weißt, dass du nach dem Aufstehen immer super verpeilt bist und ohnehin spät dran bist, wird es deutlich schwerer eine Gewohnheit zu etablieren.
Der letzte Punkt ist die Belohnung, diese ist so essenziell wie die Routine selbst. Nur wenn das Gehirn die Belohnung bereits erwartet, wird es dir mit der Zeit immer leichter fallen an der Routine festzuhalten. Das Wunschszenario wäre natürlich, dass die Befriedigung und das Wissen allein Belohnung genug sind, was aber eine etwas zu romantische Vorstellung ist. Du könntest z. B. immer nach dem Lernen einen Blick auf die Statistiken werfen (sofern deine App diese hat) und visualisieren, dass du wieder ein Schritt näher an dein Lernziel gekommen bist. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass du Abends nicht Fernsehen darfst, wenn du nicht 10 min Vokabeln gelernt hast, oder du belohnst dich mit einer kleinen Pause vom Alltag, einem Kaffee oder einem Stück Schokolade. Auch hier gibt es viele Möglichkeiten, wichtig ist, dass du dir einmal über die einzelnen Schritte Gedanken machst, und dann an deinem Konzept festhältst.
Aktuelle Studien haben gezeigt, dass es je nachdem welchen Schwierigkeitsgrad die Gewohnheit hat, es 1–2 Monate dauert, um die neue Gewohnheit fest zu etablieren. Am Anfang wird es dir leicht fallen, nach den ersten Wochen wird es dann immer schwerer und es kostet dich mehr Willenskraft die Routine trotzdem durchzuziehen. Gegen Ende wird es dir dann auf einmal wieder leichter fallen, die Routine ist nun fester Bestandteil deines Alltags und es kostet dich kaum mehr Willenskraft die Gewohnheit durchzuführen, es wird immer selbstverständlicher, ähnlich wie das Zähneputzen jeden Morgen. Dabei müssen wir uns ja auch nicht extra aufraffen, sondern es passiert fast von allein, ganz unterbewusst. Das soll das Ziel sein, wenn du das geschafft hast, wirst du merken was für eine Masse an Vokabeln du allein in einem Monat lernen kannst und wie sehr du dich in deiner Fremdsprache verbessert hast.
Fazit
Es ist nicht wichtig zu welcher Tageszeit explizit du Vokabeln lernst, wichtig ist lediglich, dass du das Lernen in deinen Alltag integrierst und eine Gewohnheit daraus machst. Wenn du mehr über die MAcht der Gewohnheiten erfahren möchtest, dann kann ich dir dieses Buch empfehlen.
Finde dein "Warum"
Der zweite wichtige Punkt einer erfolgreichen Lernstrategie ist der, dass du dir Gedanken über das „Warum“ machst. Bewusst oder unbewusst ständig hinterfragen wir unsere Handlungen, z. B. „Warum muss ich alle Jahreszahlen in Geschichte auswendig lernen wo es doch so langweilig ist?“. Das soll jedoch nicht heißen, dass wir alle faul sind, ganz im Gegenteil, es liegt in unserer Natur ständig den Weg des geringsten Wiederstands zu wählen, um so Energie einzusparen. Diese tief verwurzelte Gewohnheit hat uns früher das Überleben ermöglicht, so hat unser Körper automatisch sichergestellt, dass wenn wir in einer lebensbedrohlichen Situation sind immer genug Energiereserven haben, um unser Überleben zu sichern. Doch was bedeutet das jetzt für deine Lernroutine? Der Unterschied zwischen der Routine zur Schule gehen und Vokabellernen ist der, dass zur Schule gehen eine Pflicht ist, worauf du keinen Einfluss hast. Die Routine Vokabellernen ist jedoch keine Pflicht, wenn du weiterhin am Abend vor dem Test lernst, würdest du wahrscheinlich auch bestehen. Willst du dich jedoch markant verbessern und die Vokabeln im Langzeitgedächtnis behalten und nciht direkt wieder vergessen so reicht das nicht. Du musst eine Lernroutine entwickeln, was du freiwillig machst. Um etwas freiwillig zu machen, was uns Täglich zusätzliche Energie kostet und eine hohe Konzentration erfordert braucht es somit einen sehr guten Grund, hast du diesen nicht, so wirst du schnell wieder in deine alte Routine verfallen und den Weg des geringsten Wiederstandes wählen. Überlege dir einmal was dein Ziel ist, was willst du mit deiner neuen Routine Vokabel lernen bezwecken? Endlich eine 2 oder sogar eine 1 in Englisch schreiben? Endlich die Serie oder den Film in der Originalsprache anschauen und trotzdem alles verstehen oder möchtest du dich auf dein Auslandssemester oder den nächsten Urlaub vorbereiten? Wichtig ist, dass du dir klarmachst was dein warum ist, denn dann wird sich deine Motivation auch auf ein ganz neues Level heben. Jedes Mal, wenn es dir schwer fällt deine Routine durchzuziehen visualisiere dein Warum.
Setze dir Zwischenziele
Manchmal, gerade am Anfang scheint dein Ziel oder die Reise welche deine Motivation darstellt noch recht weit weg zu sein. Deshalb solltest du dir sinnvolle Zwischenziele setzten, die du in kleinen Etappen, in einer Woche oder in einem Monat erreichen kannst, beispielsweise um im Endjahreszeugnis in Englisch eine 2 zu bekommen muss du zunächst deinen Wortschatz deutlich ausbauen, du möchtest im Unterricht alles verstehen können, was der Lehrer sagt, oder was in deinem Buch steht, dafür kannst du dir das Ziel setzen jede Woche 20 neue Vokabeln in das Langzeitgedächtnis zu bringen.
Die gute Lern-App
Hast du die Schritte 1-3 verinnerlicht, dann steht dir praktisch nichts mehr im Weg, um dich in deiner Fremdsprache schnellstmöglich zu verbessern!
Der letzte Punkt der entscheidend für das effektive Lernen ist, ist natürlich die Wahl einer guten App, es gibt bestimmte Funktionen, die essenziell wichtig sind, damit das Lernen effektiv ist. Da dies ein so zentraler Baustein ist, haben wir in einem anderen Artikel ausführlich beschrieben was eine gute Vokabel-App aus macht, schau hier einmal rein, um sicherzustellen, dass auch du eine gute App hast.
Was mache ich wenn... ?
… ich in einem Motivationstief bin?
Visualisiere dein Ziel, warum möchtest du die Sprache lernen? Rufe dir erneut dein nächstes Zwischenziel in Erinnerung oder setze dir ein neues. Außerdem ist es immer hilfreich Abwechslung hereinzubringen. Mache in deiner nächsten Lernsession eine etwas andere Aufgabe, die mehr Spaß macht, beispielsweise kannst du Musik in der Fremdsprache hören und dann die Lyrics übersetzten, damit du das nächste Mal noch besser mitsingen kannst.
… ich mir ein Wort absolut nicht merken kann?
Überlege dir Eselsbrücken für Wörter, die sich einfach nicht einprägen lassen. Z.B. wenn du die Uhrzeiten am und pm ständig verwechselst, könntest du dir die richtigen Uhrzeiten mit dem Alphabet merken. A kommt im Alphabet vor B, daher ist 6 am morgens ums 6Uhr und 6 pm ist abends um 18 Uhr. Egal wie doof oder weit hergeholt deine Eselsbrücke ist, du wirst merken sie wird auf jeden Fall funktionieren. Aber warum ist das so? Die Antwort lautet Assoziation. Was es genau damit auf sich hast, erfährst du in unserem Artikel über effiziente Lernmethoden.
… ich nicht weiß, mit welcher App ich lernen soll?
Schau einmal in diesen Artikel rein, hier haben wir uns ausführlich 70 verschiedenen Vokabel-Apps auseinandergesetzt und dir die 10 besten Apps zusammengefasst.
… ich mich ständig ablenken lasse?
Im Zeitalter der digitalen Medien bist du keine Ausnahme, wenn du dich ständig von allem ablenken lässt und es dir sehr schwerfällt, dich auf eine Sache zu konzentrieren. Darum ist es umso wichtiger, dass du dies erkennst und deshalb voll automatisch bevor du anfängst zu lernen dein Handy in den Flugmodus stellst oder das WLAN deaktivierst.